Chan-Meditation – Zuo Chan

Mit Bodhidharma gelangte der Chan-Buddhismus sowie die gleichnamige Chan-Meditation nach Shaolin. Verschmolzen mit daoistischem Gedankengut verbreitete sich diese in den folgenden Jahrhunderten in China und im ostasiatischen Raum. Umso erstaunlicher mutet an, dass die wesentlich jüngere, japanische Adaption – die Zen-Meditation – im Westen weitaus bekannter und verbreiteter ist.

‚Chan‘ (Channa) ist die Übersetzung des Sanskritbegriffs ‚Dhyana‘. Bei der Chan-Meditation, beim ‘Sitzen in Stille’ wird besonderes Augenmerk auf die ‘Sebst‘-Vergessenheit gerichtet. Der Geist soll von Anhaftungen des ‚Egos‘ (Begierde, Hass und Unwissenheit) befreit und damit ruhig und klar werden. Mit ‘Chan’ ist denn auch jener geistige Zustand bezeichnet, der das Herzstück für alle Shaolin-Künste bildet. Ist der Chan-Zustand für die Mönche ein wichtiges Mittel, die Erleuchtung zu erlangen, dient er (Laien-)Praktizierenden vor allem dazu, sich von äußeren Reizen abzuschirmen und in höhere Bewusstseinsebenen vorzudringen. Entsprechend wurde auch für die Überschrift der chinesische Begriff ‘Zuo Chan’ – übersetzt Sitzmeditation – für die Chan-Meditation gewählt und nicht die ‘Chan Praxis’, die ausschließlich für die buddhistische Praxis vorbehalten bleibt.

Wirkung:

Zunehmende Forschungen beispielsweise in den Neurowissenschaften entschlüsseln auch ‘SkeptikerInnen’ diese faszinierende Kunstfertigkeit und dokumentieren ihren unschätzbaren Wert für ganzheitliche Gesundheit und Wohlbefinden. Sitzmeditation stärkt die Willenskraft und Geduld, hilft (Muskel-)Spannungen, Stress und Schmerz abzubauen, stärkt das Selbstwertgefühl und fördert innere Ruhe und Harmonie sowie Gelassenheit im Alltag. Sie schult die Konzentration, die Achtsamkeit, klärt den Verstand, kultiviert die Persönlichkeit und fördert die Selbstheilungskräfte. Chan-Meditation verbessert die körperlich und geistige Verdauung, wirkt stimmungsstabilisierend und geht mit positiven Emotionen einher: Gelassenheit, Zufriedenheit und Glück.